"Es ist mir aufgefallen, wie in einer Gestalt
überall eine gewisse Form, eine gewisse Linie wiederkehrt,
wie eine Stirn dem Knie, eine Schulter der Hüfte entspricht, und wie das alles
im Innersten gleich und eins ist mit dem Wesen und Gemüt des Menschen, der eben
ein solches Knie, eine solche Schulter und Stirn hat."
Hermann Hesse "Narziss und Goldmund"
Diesen Text habe ich, als ich ein junges Mädchen war, in dem Buch „Narziss und Goldmund“ von Hermann Hesse gelesen. Schon damals wusste ich, dass hier etwas Wahres beschrieben ist und dieses Gefühl, diese Ahnung von dem was dahinter steht. Das alles in der Welt, das Geistige, das Sichtbare und Unsichtbare im Zusammenhang steht, sich spiegelt und wieder und wieder auftaucht und verschwindet, hat mich seit dem begleitet.
Die Welt der Kulturen, der Geschichtsepochen, der unendlichen Formen, Farben und Ausdrucksmöglichkeiten hat mich stets fasziniert und unendlich begeistert. Als ich zur gleichen Zeit mit dem Metall, dem Werkzeug, dem Feuer eines Kunstschmiedes in Berührung kommen durfte wusste ich mit jeder Faser meines Körpers ich will etwas in dieser Richtung tun. Ich wollte Gestalten, alle möglichen Techniken ausprobieren, erlernen und weiterentwickeln. Nach dem Abitur ging ich direkt auf die staatliche Berufsfachschule für Goldschmiede nach Neugablonz und fand hier einen Ort der mir genau die Möglichkeiten gab mich frei zu entwickeln und mir die Grundlagen zu geben für meine heutige Arbeit.
Nach einigen Lehrjahren und einem Jahr auf der Meisterschule in München fühlte ich mich bereit all meine Interessen und mein Können und Fähigkeiten zusammenzuführen und eröffnete meine Goldschmiede Linotte.